Liedtext
Keine Blumen blühn;
Nur das Wintergrün
Blickt durch Silberhüllen;
Nur das Fenster füllen
Blumen rot und weiß,
Aufgeblüht aus Eis.
Ach, kein Vogelsang
Tönt mit frohem Klang,
Nur die Winterweise
Jener kleinen Meise,
Die am Fenster schwirrt,
Und um Futter girrt.
Minne flieht den Hain,
Wo die Vögelein
Sonst im grünen Schatten
Ihre Nester hatten;
Minne flieht den Hain,
Kehrt ins Zimmer ein.
Kalter Januar,
Hier werd' ich fürwahr
Unter Minnespielen
Deinen Frost nicht fühlen!
Walte immerdar,
Kalter Januar!
Keine Blumen blühn;
Nur das Wintergrün
Blickt durch Silberhüllen;
Nur das Fenster füllen
Blümchen roth und weiß,
Aufgeblüht aus Eis.
Ach! kein Vogelsang
Tönt mit frohem Klang;
Nur die Winterweise
Jener kleinen Meise,
Die am Fenster schwirrt,
Und um Futter girrt.
Minne flieht den Hain,
Wo die Vögelein
Sonst im grünen Schatten
Ihre Nester hatten;
Minne flieht den Hain,
Kehrt ins Zimmer ein.
Kalter Januar,
Hier werd' ich fürwahr,
Unter Minnespielen,
Deinen Frost nicht fühlen!
Walte immerdar,
Kalter Januar!
Keine Blumen blühn;
Nur das Wintergrün
Blickt durch Silberhüllen;
Nur das Fenster füllen
Blumen roth und weiß,
Aufgeblüht aus Eis.
Ach! kein Vogelsang
Tönt mit frohem Klang;
Nur die Winterweise
Jener kleinen Meise,
Die am Fenster schwirrt,
Und um Futter girrt.
Minne flieht den Hain,
Wo die Vögelein
Sonst im grünen Schatten
Ihre Nester hatten;
Minne flieht den Hain,
Kehrt in's Zimmer ein.
Kalter Januar,
Hier werd' ich fürwahr,
Unter Minnespielen,
Deinen Frost nicht fühlen!
Walte immerdar,
Kalter Januar!
Strophe 1 nach dem Manuskript, Strophen 2-4 nach AGA
Zum Text
Ludwig Christoph Heinrich Hölty muss ein ungeheuer wissbegieriger Mensch gewesen sein. Schon als kleiner Junge las er alles, was er in die Hände bekam. Man sagt, er sei ein sehr hübscher Junge gewesen. Jedoch wurde er von Blattern entstellt genau in der Woche, in der auch seine Mutter an Schwindsucht starb. Er selbst durfte kaum 28 Jahre alt werden, als auch ihn die Schwindsucht hinweg raffte. 2.1
Das vorliegende Gedicht schrieb Hölty 1773. Unter dem Titel Winterlied erschien es nebst einer Vertonung durch Johann Friedrich Reichardt zuerst in Musenalmanach für das Jahr 1778 von den Verfassern des bisherigen Göttinger Musenalmanach hrsg. von Johann Heinrich Voss. S. 8f.
Verlag Carl Ernst Bohn
Weitere Veröffentlichungen: