Der du von dem Himmel bist, Alles Leid und Schmerzen stillest, Den, der doppelt elend ist, Doppelt mit Erquickung füllest, Ach! ich bin des Treibens müde! Was soll all der Schmerz und Lust? Süßer Friede, Komm, ach komm in meine Brust!
Zum Text
Goethe schrieb das zugrundeliegende Gedicht Wandrers Nachtlied in einem seiner Briefe an Charlotte von Stein. Das Faksimile kann online abgerufen werden. Es trägt als Unterschrift "Am Hang des Ettersberg, d. 12. Feb. (17)76". Dieses Gedicht gehört zu Goethes berühmtesten Gedichten und ist untrennbar mit dem auf gleicher Seite veröffentlichten und mit Ein gleiches. überschriebenen "Über allen Gipfeln ist Ruh" verbunden. Man geht davon aus, dass es sich um ein autobiografisches Gedicht handelt und Goethe sich selbst mit dem Wandrer meinte. 2.1
Goethes Werke 1827
Zur Musik
komponiert:
5.
Juli 1815
Veröffentlichung (angezeigt):
29. Mai 1821
Originaltonart: Ges-Dur
Liedform: durchkomponiert
Besonderheiten:
Das Verhältnis zwischen Schubert und Goethe war ambivalent. Während Schubert den 48 Jahre älteren Meister verehrte, hat Letzterer ihn kaum beachtet. Obwohl Goethe einige seiner vertonten Gedichte durch eine Sendung Joseph von Spauns erhielt, gelang es Schubert nicht, mit seinen Kompositionen bis zu Goethe durchzudringen. Zu fremd waren den Ohren des alten Meisters der Klassik die neuen Klänge. 3.1 1830, zwei Jahre nach Schuberts Tod, soll Goethe den Erlkönig, gesungen von Wilhelmine Schröder-Devrient gehört haben. Ob ihm tatsächlich die Komposition, oder das junge Mädchen gefallen hat, bleibt dahingestellt. 3.2
Schubert vertonte 62 Texte von Goethe, manche sogar mehrmals. Am Ende liegen uns heute fast 80 Kompositionen vor. Viele davon sind Lieder. Einige für mehrere Stimmen und Instrumente.
Schubert war 18 Jahre alt, als er dieses Lied schrieb.
Schuberts erstes Liederheft für Goethe enthielt folgende Kompositionen:
Lieder für eine Singstimme mit Begleitung des Piano=Forte, in Musik gesetzt, und Sr Excellenz dem hochgebornen und hochwürdigsten Herrn Johann Ladislav Pyrker v. Felsö-Eör in tiefer Ehrfurcht gewidmet von Franz Schubert.
Aus der amtlichen Wiener Zeitung vom 29. Mai 1821 4.2
"Bey Cappi und Diabelli, Kunst- und Musikhändler, Am Graben 1133 ist neu erschienen und zu haben: Der Wanderer von Schmidt v. Lübeck. Morgenlied von Werner, und Wanderers Nachtlied von Goethe. Für eine Singstimme mit Begleitung des Pianoforte in Musik gesetzt von Franz Schubert. 4tes Werk. Preis 1fl.30fr. W.W. Schäfers Klagelied, Heidenröslein, Jägers Abendlied und Meeresstille, von Goethe. Für eine Singstimme mit Begleitung des Pianoforte in Musik gesetzt von Franz Schubert. 3tes Werk. Pr. 1fl. 30fr. Durch die so häufige Nachfrage findet sich die Verlagshandlung veranlaßt, den Freunden des deutschen Liedes auch diese zwey Hefte vorzulegen. Schon die Wahl der Gedichte beweist das poetische Gemüth des Tonsetzers; aber die Art, mit welcher er dichterische Meisterwerke auffaßt und musikalisch wiedergibt, verbürgt das ausgezeichnete Genie des jungen Künstlers."