Über allen Gipfeln Ist Ruh', In allen Wipfeln Spürest du Kaum einen Hauch; Die [Vögelein]1 schweigen im Walde. Warte nur, balde Ruhest du auch.
1 Schubert: "Vöglein"
Zum Text
Über allen Gipfeln ist Ruh wurde von Goethe wahrscheinlich am Abend des 6. September 1780 mit Bleistift an die Holzwand der Jagdaufseherhütte auf dem Kickelhahn bei Ilmenau geschrieben.
Dieses Gedicht gehört zu Goethes berühmtesten Gedichten und ist untrennbar mit dem auf gleicher Seite veröffentlichten Gedicht Wandrers Nachtlied verbunden. Man geht davon aus, dass es sich um ein autobiografisches Gedicht handelt und Goethe sich selbst mit dem Wandrer meinte. 2.1
Goethes Werke 1827
Zur Musik
komponiert:
September 1822
Veröffentlichung (angezeigt):
23. Juni 1827
Originaltonart: B-Dur
Liedform: durchkomponiert
Besonderheiten:
Das Verhältnis zwischen Schubert und Goethe war ambivalent. Während Schubert den 48 Jahre älteren Meister verehrte, hat Letzterer ihn kaum beachtet. Obwohl Goethe einige seiner vertonten Gedichte durch eine Sendung Joseph von Spauns erhielt, gelang es Schubert nicht, mit seinen Kompositionen bis zu Goethe durchzudringen. Zu fremd waren den Ohren des alten Meisters der Klassik die neuen Klänge. 3.1 1830, zwei Jahre nach Schuberts Tod, soll Goethe den Erlkönig, gesungen von Wilhelmine Schröder-Devrient gehört haben. Ob ihm tatsächlich die Komposition, oder das junge Mädchen gefallen hat, bleibt dahingestellt. 3.2
Schubert vertonte 62 Texte von Goethe, manche sogar mehrmals. Am Ende liegen uns heute fast 80 Kompositionen vor. Viele davon sind Lieder. Einige für mehrere Stimmen und Instrumente.
Schubert war 25 Jahre alt, als er dieses Lied schrieb.
Zur Veröffentlichung
Zur Quellenlage (Manuskripte etc.) kann man sich im thematischen Verzeichnis von O.E.Deutsch informieren.
In Musik gesetzt für eine Singstimme mit Begleitung des Piano-Forte und Jhrer fürstl. Gnaden der Frau Fürstin v. Kinsky. geb. Freyinn v. Kerpen, Sternkreuz-Ordens-Dame, Dame du Palais ihrer Majestät der Kaiserin und Obersthofmeisterin ihrer k.k. Hoheit der Durchlauchtigsten Frau Erzherzogin Sophie in tiefester Ehrfurcht geweiht von Franz Schubert.
Ein weiteres Mal wurde es veröffentlicht als op. 101,4 in: Vier Lieder. 4.3 Im Frühling D 882, Trost im Liede D 546, Der blinde Knabe D 833, Wanderers Nachtlied "Ueber allen Gipfeln ist Ruh" D 768, mit Begleitung des Pianoforte in Musik gesetzt von Franz Schubert. Op. H. A. Probst, Leipzig, angezeigt 12.12.1828