Johann Wolfgang von Goethe veröffentlichte sein Gedicht gemeinsam mit Christoph Martin Wieland im Taschenbuch auf das Jahr 1804 bei der Cotta’schen Buchhandlung Tübingen. Ein Digitalisat dieses Buches findet sich in der Österreichischen Nationabibliothek und kann online studiert werden. Das Gedicht steht auf Seite 113.
Taschenbuch 1804
Zur Musik
komponiert:
30.
November 1814
Veröffentlichung (angezeigt):
29. Mai 1821
Originaltonart: c-Moll
Liedform: A-B-A'
Besonderheiten:
Das Verhältnis zwischen Schubert und Goethe war ambivalent. Während Schubert den 48 Jahre älteren Meister verehrte, hat Letzterer ihn kaum beachtet. Obwohl Goethe einige seiner vertonten Gedichte durch eine Sendung Joseph von Spauns erhielt, gelang es Schubert nicht, mit seinen Kompositionen bis zu Goethe durchzudringen. Zu fremd waren den Ohren des alten Meisters der Klassik die neuen Klänge. 3.1 1830, zwei Jahre nach Schuberts Tod, soll Goethe den Erlkönig, gesungen von Wilhelmine Schröder-Devrient gehört haben. Ob ihm tatsächlich die Komposition, oder das junge Mädchen gefallen hat, bleibt dahingestellt. 3.2
Schubert vertonte 62 Texte von Goethe, manche sogar mehrmals. Am Ende liegen uns heute fast 80 Kompositionen vor. Viele davon sind Lieder. Einige für mehrere Stimmen und Instrumente.
Als Schubert dieses Lied schrieb, war er 17 Jahre alt.
28.02.1819: Schäfers Klagelied ist, soweit wir heute wissen, das erste öffentlich vorgetragene Lied Franz Schuberts, gesungen von Franz Jäger.
"Nach der im Spätherbst 1818 erfolgten Rückkehr nach Wien fand sich Schubert wieder in seine alten Verhältnisse versetzt. Mehr als je war er jetzt bemüht, mit seinen Werken in die Oeffentlichkeit zu treten, und er wurde hierbei von den Freunden thatkräftig unterstützt. Aus dem, im vorigen Kapitel mitgetheilten Briefe an die Freunde, vom 3. August, ersehen wir, dass er Schober bittet: Vogl zu veranlassen, bei dem Kunze'schen Concert im November eins seiner Lieder zu singen. Der Wunsch ist ihm nicht erfüllt worden. Erst im folgenden Jahre sang Franz Jäger — Tenorist von der Oper „Schäfers Klagelied" in dem, im Gasthof „Zum römischen Kaiser" von dem Violin spieler Jäll veranstalteten, am 28. Februar 1819 stattfindenden Concert, mit entschiedenem Erfolg, so dass er es in einem Concert am 12. April wiederholte."
Schuberts erstes Liederheft für Goethe enthielt folgende Kompositionen:
Zur Quellenlage (Manuskripte etc.) kann man sich im thematischen Verzeichnis von O.E.Deutsch informieren.
In seinem Katalog ist die erste Fassung op.3 Nr.1. Fassung ohne Vorspiel. In der alten Gesamtausgabe trägt op.3 Nr.1 den Titel zweite Bearbeitung. Eine Reinschrift des Autographs befindet sich in der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz Berlin und ist dort online abrufbar.
Ein weiteres Autograph liegt in der Österreichischen Nationalbibliothek. Es kann ebenfalls online studiert werden.
Die Erstveröffentlichung besorgte Cappi und Diabelli als op. 3 4.1
Für eine Singstimme mit Begleitung des Piano-Forte in Musik gesetzt und dem wohlgebohrnen Herrn Herrn Ignaz Edlen von Mosel k.k. wirkl. Hofrath und Vice-Director der k.k. Hoftheater hochachtungsvoll gewidmet von Franz Schubert.
Aus der amtlichen Wiener Zeitung vom 29. Mai 1821 4.2
"Bey Cappi und Diabelli, Kunst- und Musikhändler, Am Graben 1133 ist neu erschienen und zu haben: Der Wanderer von Schmidt v. Lübeck. Morgenlied von Werner, und Wanderers Nachtlied von Goethe. Für eine Singstimme mit Begleitung des Pianoforte in Musik gesetzt von Franz Schubert. 4tes Werk. Preis 1fl.30kr. W.W. Schäfers Klagelied, Heidenröslein, Jägers Abendlied und Meeresstille, von Goethe. Für eine Singstimme mit Begleitung des Pianoforte in Musik gesetzt von Franz Schubert. 3tes Werk. Pr. 1fl. 30kr. Durch die so häufige Nachfrage findet sich die Verlagshandlung veranlaßt, den Freunden des deutschen Liedes auch diese zwey Hefte vorzulegen. Schon die Wahl der Gedichte beweist das poetische Gemüth des Tonsetzers; aber die Art, mit welcher er dichterische Meisterwerke auffaßt und musikalisch wiedergibt, verbürgt das ausgezeichnete Genie des jungen Künstlers."