Liedtext
Auf den Blumen flimmern Perlen,
Philomelens Klagen fließen;
Mutiger nun dunkle Erlen
In die reinen Lüfte sprießen.
Und dem Tale, so erblichen,
Kehret holde Röte wieder,
In der Blüten Wohlgerüchen
Baden Vögel ihr Gefieder.
Hat die Brust sich ausgewittert,
Seitwärts lehnt der Gott den Bogen -
Und sein golden Antlitz zittert
Reiner auf versöhnten Wogen.
Auf den Blumen flimmern Perlen,
Philomelens Klagen fließen;
Muthiger nun dunkle Erlen
In die blauen Lüfte sprießen.
Und dem Thale, so erblichen,
Kehret holde Röthe wieder,
Und in duftigen Gerüchen
Baden Vögel ihr Gefieder.
Hat die Brust sich ausgewittert,
Seitwärts lehnt der Gott den Bogen –
Und sein golden Anlitz zittert
Reiner auf versöhnten Wogen.
Auf den Blumen flimmern Perlen,
Philomelens Klagen fliessen;
Muthiger um dunkle Erlen
In die reinen Lüfte sprießen.
Und dem Thale, so erblichen,
Kehret holde Röthe wieder,
In der Blüthen Wohlgerüchen
Baden Vögel ihr Gefieder.
Hat die Brust sich ausgewittert,
Seitwärts legt der Gott den Bogen, –
Und sein golden Antlitz zittert
Reiner auf versöhnten Wogen.
Zum Text
Johann Mayrhofer veröffentlichte seine Gedichte 1824 bei der kleinen Verlagsbuchhandlung Friedrich Volke in Wien. Diese Veröffentlichung ist als Digitalisat in der Österreichischen Nationalbibliothek online studierbar. Das vorliegende Gedicht findet sich auf Seite 28.2.1
Die in der ersten Strophe besungene Philomela beklagt der Legende nach laut ihr Leid als Nachtigall. Die Geschichte der mythologischen Gestalt kann auf Wikipedia nachgelesen werden. 2.2

Tereus schneidet Philomela die Zunge heraus. Holzschnitt zu Ovids Metamorphosen v. Virgil Solis (1514–1562)