Liedtext
Ins stille Land!
Wer leitet uns hinüber?
Schon wölkt sich uns der Abendhimmel trüber,
Und immer trümmervoller wird der Strand.
Wer leitet uns mit sanfter Hand
Hinüber, ach! hinüber,
Ins stille Land?
Ins stille Land!
Zu euch, ihr freien Räume
Für die Veredlung! zarte Morgenträume
Der schönen Seelen! künft'gen Daseins Pfand
Wer treu des Lebens Kampf bestand,
Trägt seiner Hoffnung Keime
Ins stille Land.
Ach Land! ach Land!
Für alle Sturmbedrohten.
Der mildeste von unsers Schicksals Boten
Winkt uns, die Fackel umgewandt,
Und leitet uns mit sanfter Hand
Ins Land der großen Toten
Ins stille Land.
Ins stille Land!
Wer leitet uns hinüber?
Schon wölkt sich uns der Abendhimmel trüber,
Und immer trümmervoller wird der Strand.
Wer leitet uns mit sanfter Hand
Hinüber, ach! hinüber,
In's stille Land?
Ins stille Land!
Zu euch, ihr freien Räume
Für die Veredlung! zarte Morgenträume
Der schönen Seelen! künft'gen Daseyns Pfand
Wer treu des Lebens Kampf bestand,
Trägt seiner Hoffnung Keime
Ins stille Land.
Ach Land! ach Land!
Für alle Sturmbedrohten.
Der mildeste von unsers Schicksals Boten
Winkt uns, die Fakel umgewandt,
Und leitet uns mit sanfter Hand
Ins Land der großen Todten
Ins stille Land.
Ins stille Land
Wer leitet uns hinüber?
Schon wölkt sich uns der Abendhimmel trüber,
Und immer trümmervoller wird der Strand.
Wer leitet uns mit sanfter Hand
Hinüber, ach! hinüber,
Ins stille Land?
Ins stille Land!
Zu euch, ihr freien Räume
Für die Veredlung! zarte Morgenträume,
Der schönen Seelen künft'gen Daseyns Pfand,
Wer treu des Lebens Kampf bestand,
Trägt seiner Hoffnung Keime
Ins stille Land.
Ach Land! ach Land!
Für alle Sturmbedrohten.
Der mildeste von unsers Schicksals Boten
Winkt uns, die Fakel umgewandt,
Und leitet uns mit sanfter Hand
Ins Land der großen Todten
Ins stille Land.
1. Strophe Manuskript
2.ff Erstdruck
Zum Text
Johann Gaudenz von Salis-Seewis und Friedrich Matthisson verband eine lebenslange Freundschaft. Matthisson besorgte 1794 eine Veröffentlichung der Gedichte von Salis-Seewis in Zürich bei Orell, Gessner, Füssli & Comp. 1805 erschien beim gleichen Verlag herausgegeben von Johann Georg Jacobi die Iris. Ein Taschenbuch für 1805. Dort wurde das Gedicht Ins stille Land unter dem Titel Lied auf S. 338f. veröffentlicht. 2.1

Johann Heinrich Lips
Salis-Seewis 1800