Liedtext
heutige Schreibweise
Der Odem Gottes weht!
Still wird die Sehnsucht wach;
Das trunkne Herz vergeht
In wundersüßem Ach!
Wie löst sich äthermild
Der Erde schweres Band,
Die heil'ge Träne quillt,
Ach! nach des Himmels Land.
Wie mächtig hebt das Herz
Sich zu den blauen Höh'n!
Was machst vor süßem Schmerz
Es ach! so zart vergehn? -
O süßer Hochgenuß!
Mild, wie des Himmels Tau,
Winkt Gottes Feyergruß
Hoch aus dem stillen Blau!
Und das verwaiste Herz
Vernimmt den stillen Ruf,
Und sehnt sich heimatwärts
Zum Vater, der es schuf!
Zum Text
Johann Peter Silbert veröffentlichte sein Gedicht im Alter von 42 Jahren in Die heilige Lyra bei Anton Strauß, Wien 1819 auf Seite 214.
Die heilige Lyra 1819