Liedtext
heutige Schreibweise
Hoch auf dem alten Turme steht
Des Helden edler Geist,
Der, wie das Schiff vorübergeht,
Es wohl zu fahren heißt.
"Sieh, diese Senne war so stark,
Dies Herz so fest und wild,
Die Knochen voll von Rittermark,
Der Becher angefüllt;
"Mein halbes Leben stürmt' ich fort,
Verdehnt' die Hälft' in Ruh,
Und du, du Menschen-Schifflein dort,
Fahr' immer, immer zu!"
Zum Text
Goethes schrieb sein Gedicht Geistes-Gruß am 18. Juli 1774 im Schiff auf der Lahn im Angesicht der Burg Lahneck gedichtet, die damals eine Ruine war. 2.1 1789 wurde es in Goethe's Schriften Band 8 bei Georg Joachim Göschen in Leipzig auf Seite 149. veröffentlicht.
Es findet sich ebenfalls in Goethe's Werke, Vollständige Ausgabe letzter Hand, Zweiter Band, Stuttgart und Tübingen, in der J.G.Cotta'schen Buchhandlung, 1827, S. 96. Als Digitalisat ist es bei hathitrust.org abrufbar.

Johann Wolfgang von Goethe im 80. Lebensjahr
Joseph Karl Stieler