Liedtext
heutige Schreibweise
[Wohin, o Helios? in]1 Fluthen
Will ich den Flammenleib versenken,
Gewiß im Innern, neue Gluthen
Der Erde [nach Bedarf]2 zu schenken.
Ich nehme [nichs, gewohnt]3 zu geben;
Und wie verschwenderisch mein Leben,
Umhüllt mein Scheiden goldne Pracht,
Ich scheide herrlich, naht die Nacht.
Wie [bleich]4 der Mond, wie matt die Sterne!
So lang ich kräftig mich bewege,
Erst wenn ich [ab die]5 Krone lege,
[Wird ihnen Muth und Glanz in ihrer Ferne.]6
1 Schubert: "Wohin? o Helios! wohin? »In kühlen"
2 Schubert: "feuerreich"
3 Schubert: "nicht, ich pflege nur"
4 Schubert: "blaß"
5 Schubert: "auf die Berge meine"
6 Schubert: "Gewinnen sie an Mut und Kraft in weiter Ferne.«"
Zum Text
Johann Mayrhofer veröffentlichte seine Gedichte 1824 bei der eher kleinen Verlagsbuchhandlung Friedrich Volke in Wien. Diese Veröffentlichung ist als Digitalisat in der Österreichischen Nationalbibliothek online studierbar. Das Gedicht trägt den Titel Freywilliges Versinken findet sich auf Seite 175.7
Auf der Seite lieder.net ist nachzulesen, dass Schubert die Gedichte Mayrhofer's üblicherweise als Handschrift erhielt. Dadurch erklären sich auch die vielen Änderungen zur Druckversion des Textes.
Über Helios den Sonnengott kann man sich auf Wikipedia.org informieren. 8

Johann Mayrhofer