Komponist: Franz Schubert (1797-1828) Textdichter: August Graf von Platen (1796-1835)

Wir empfehlen Ihnen, die Lieder mit einem Kopfhörer anzuhören!

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Interpreten: Peter Schöne - Bariton / Olga Monakh - Piano
Aufnahme: Mittwoch, 17. April 2013 - Berlin

Liedtext

heutige Schreibweise

Mein Herz ist zerrissen, du liebst mich nicht!
Du ließest mich's wissen, du liebst mich nicht!
Wiewohl ich dir flehend und werbend erschien,
Und liebebeflissen, du liebst mich nicht!
Du hast es gesprochen, mit Worten gesagt,
Mit allzugewissen, du liebst mich nicht!
So soll ich die Sterne, so soll ich den Mond,
Die Sonne vermissen? Du liebst mich nicht!
Was blüht mir die Rose, was blüht der Jasmin,
Was blüh'n die Narzissen? Du liebst mich nicht!

Zum Text

August Graf von Platen-Hallermünde veröffentlichte das vorliegende Gedicht 1821 in Erlangen in seinen Ghaselen. Es steht unter der Nummer 9 auf Seite 15. 2.1

▪ Digitalisat der Veröffentlichung in der British Library London 

Textbild
August Graf von Platen
1847

Zur Musik

komponiert: Juli 1822

Veröffentlichung (angezeigt): 21. September 1826

Originaltonart: a-Moll

Liedform: durchkomponiert

Besonderheiten:

Von Schubert liegen uns zwei Kompositionen von Platens Gedichten vor. Da diese erst 1821 und 1822 gedruckt wurden, muss Schubert sie unmittelbar nach Erscheinen geschrieben haben. 

Platen-Vertonungen auf dieser Webseite

Zur Veröffentlichung

Zur Quellenlage (Manuskripte etc.) kann man sich im thematischen Verzeichnis von O.E.Deutsch informieren.

Eine Reinschrift des Manuskripts findet sich in der Wienbibliothek im Rathaus. Sie kann online recherchiert werden.

Die erste Fassung wurde in der Alten Gesamtausgabe 1895 veröffentlicht.

Die Erstveröffentlichung der zweiten Fassung besorgte Sauer & Leidesdorf, Wien:4.1

Vier Gedichte von Rückert und Graf Platen in Musik gesetzt für eine Singstimme mit
Begleitung des Piano Forte von Franz Schubert Op. 59.

Du liebst mich nicht D 756,
Dass sie hier gewesen! D 775
Du bist die Ruh D 776
Lachen und Weinen D 777

Deckblatt op. 59

Aus der amtlichen Wiener Zeitung vom 21. September 1826 4.2

Wiener Zeitung 1826 09 21

Kritik zur Veröffentlichung aus der Allgemeinen musikalischen Zeitung Leipzig Jhg. 1827, Ausgabe vom 27. April 4.3

Dass in den besseren der zahlreichen Lieder oder liedermässigen Gesänge des Hrn. Sch. Geist und Seele ist, und dass sich beyde oftmals (wie auch hier, in allen vier Nummern) auf eine eigenthümliche Weise äussern: das ist wohl von Allen, die sich damit bekannt gemacht haben, anerkannt; auch von denen, welche gegen diese seine Weise Vieles einzuwenden haben. Wahr wenigstens das, und erweiset sich den zwey ersten Nummern dieses Heftes von neuem: Hr. Schubert sucht und künstelt – nicht der Melodie, aber der Harmonie, gar sehr, und besonders modulirt befremdlich und oft urplötzlich nach dem Entlegesten hin, wie, wenigstens in Liedern und anderen kleinen Gesängen, kein Componist auf dem ganzen Erdboden: (so wird z. B. hier, im ersten Liede, die ganz kurze und sehr einfache Melodie ziemlich durch alle Tonarten der gesammten Leiter und mehrmals nur durch zwey Griffe beynahe von einem Aeussersten zum andern gerissen); aber eben so wahr ist, dass er (wie hier auch) nicht vergebens sucht; dass er wirklich etwas herauskünstelt, das, wird es dann mit vollkommener Sicherheit und Zwanglosigkeit vorgetragen, der Phantasie und der Empfindung wirklich Etwas sagt, und etwas Bedeutendes. Möge man darum sich an ihnen, und sie an sich versuchen ! – No. 5 und 4 dagegen sind weit einfacher, ohne darum weniger eigenthümlich zu seyn. Diesen glauben wir allgemeinen Beyfall zusichern zu können; und auch uns sind diese beyden Lieder die liebsten. Sie nehmen wir, zumal da sie auch so anmuthige, noch wenig bekannte Texte haben, mit Danke gegen den Dichter (Rückert) und den Componisten in unsere auserwählten Sammlungen auf; und gewiss werden nicht Wenige es eben so machen.

Noten

Alte Gesamtausgabe Serie XX, Bd. 07, Nr. 409b

Neue Gesamtausgabe IV, Bd. 03

Friedländer Bd. II » 120

Link zum Manuskript
schubertmanu

Erstdruck

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Originalversion des Liedes

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Quelle(n)

2.1 British Library Digitalisierte Sammlungen, Platen, August, Ghaselen, (Erlangen: Carl Heyder, 1821)

4.1 Österreichische Nationalbibliothek, Digitalisierte Sammlungen, Erstdruck Opus 59, Sig. SH.Schubert.241 MUS MAG

4.2 Österreichische Nationalbibliothek, Digitalisierte Sammlungen, ANNO, Historische österreichische Zeitungen und Zeitschriften, Wiener Zeitung vom 21. September 1826, S. 4

4.3 Allgemeine musikalische Zeitung Leipzig Jhg. 1827, Ausgabe vom 25. April, Digitalisat auf hathitrust.org

Deutsch, Otto Erich. Franz Schubert: Thematisches Verzeichnis seiner Werke in chronologischer Folge, Bärenreiter 1967, S.454

Noten-Quelle auf imslp.org o.ä.: Du liebst mich nicht - Zweite Fassung.pdf

Textquelle und alternative Kompositionen: www.lieder.net

Geschrieben von: Peter Schöne