Liedtext
In monderhellten Nächten,
Mit dem Geschick' zu rechten,
Hat diese Brust verlernt.
Der Himmel, reich gestirnt,
Umwoget mich mit Frieden.
Da denk' ich: Auch hienieden
Gedeihet manche Blume;
Und frischer schaut der stumme,
Sonst trübe Blick hinauf
Zu ew'ger Sterne Lauf.
Auf ihnen bluten Herzen -
Auf ihnen quälen Schmerzen,
Sie aber strahlen heiter.
So schließ' ich selig weiter:
Auch unsre kleine Erde,
Voll Mißton und Gefährde,
Sich als ein heiter Licht
In's Diadem verflicht.
So werden Sterne
Durch die Ferne!
In Mond erhellten Nächten,
Mit dem Geschick' zu rechten,
Hat diese Brust verlernt.
Der Himmel, reich besternt,
Umwoget mich mit Frieden.
Da denk' ich: Auch hienieden
Gedeihet manche Blume;
Und frischer schaut der stumme,
Sonst trübe Blick hinauf
Zu ew'ger Sterne Lauf.
Auf ihnen quälen Schmerzen,
Auf ihnen bluten Herzen -
Sie aber strahlen heiter.
So schließ' ich selig weiter:
Auch unsre kleine Erde,
Voll Mißton und Gefährde,
Sich als ein heiter Licht
In's Diadem verflicht.
So werden Sterne
Durch die Ferne!
Zum Text
Johann Mayrhofer veröffentlichte seine Gedichte 1824 bei der eher kleinen Verlagsbuchhandlung Friedrich Volke in Wien. Diese Veröffentlichung ist als Digitalisat in der Österreichischen Nationalbibliothek online studierbar. Das Gedicht findet sich auf Seite 141. 2.1

Johann Mayrhofer