Liedtext
Es lockte schöne Wärme,
Mich an das Licht zu wagen,
Da brannten wilde Gluten;
Das muß ich ewig klagen.
Ich konnte lange blühen
In milden heitern Tagen;
Nun muß ich frühe welken,
Dem Leben schon entsagen.
Es kam die Morgenröte,
Da ließ ich alles Zagen
Und öffnete die Knospe,
Wo alle Reize lagen.
Ich konnte freundlich duften
Und meine Krone tragen,
Da ward zu heiß die Sonne,
Die muß ich drum verklagen.
Was soll der milde Abend?
Muß ich nun traurig fragen.
Er kann mich nicht mehr retten,
Die Schmerzen nicht verjagen.
Die Röte ist verblichen,
Bald wird mich Kälte nagen.
Mein kurzes junges Leben
Wollt' ich noch sterbend sagen.
Es lockte schöne Wärme,
Mich an das Licht zu wagen,
Da brannten wilde Gluthen:
Das muß ich ewig klagen.
Ich konnte lange blühen
In milden heitern Tagen;
Nun muß ich frühe welken,
Dem Leben schon entsagen.
Es kam die Morgenröthe,
Da ließ ich alles Zagen
Und öffnete die Knospe,
Wo alle Reize lagen.
Ich konnte freundlich duften
Und meine Krone tragen,
Da ward zu heiß die Sonne,
Die muß ich drum verklagen.
Was soll der milde Abend?
Muß ich nun traurig fragen.
Er kann mich nicht mehr retten,
Die Schmerzen nicht verjagen.
Die Röthe ist verblichen,
Bald wird mich Kälte nagen.
Mein kurzes junges Leben
Wollt' ich noch sterbend sagen.
Es lockte schöne Wärme
Mich an das Licht zu wagen,
Da brannten wilde Gluthen:
Das muss ich ewig klagen.
Ich konnte lange blühen
In milden heitern Tagen;
Nun muss ich frühe welken,
Dem Leben schon entsagen.
Es kam die Morgenröthe,
Da liess ich alles Zagen
Und öffnete die Knospe,
Wo alle Reitze lagen.
Ich konnte freundlich duften
Und meine Krone tragen,
Da ward zu heiß die Sonne,
Die muß ich drum verklagen.
Was soll der milde Abend,
Muss ich nun traurig fragen.
Er kann mich nicht mehr retten,
Die Schmerzen nicht verjagen.
Die Röthe ist verblichen,
Bald wird mich Kälte nagen.
Mein kurzes junges Leben
Wollt' ich noch sterbend sagen.
Veröffentlichung Diabelli 1827
Zum Text
Friedrich Schlegels Gedicht erschien 1802 im Musen-Almanach für das Jahr 1802. Herausgegeben von August Wilhelm Schlegel und Ludwig Tieck in der Cotta’schen Buchhandlung Tübingen.
Das Gedicht steht im ersten Teil der 2 x 10 Gedichte und 2 Prologe umfassenden Sammlung Abendröte.
Digitalisat auf books.google.com Seite 139-140
Weitere Ausgabe:

Portrait Friedrich Schlegel