Liedtext
Es deuten die Blumen des Herzens Gefühle,
Sie sprechen manch' heimliches Wort,
Sie neigen sich traulich am schwankenden Stiele,
Als zöge die Liebe sie fort.
Sie bergen verschämt sich im deckenden Laube,
Als hätte verraten der Wunsch sie dem Raube.
Sie deuten im leise bezaubernden Bilde
Der Frauen, der Mädchen Sinn;
Sie deuten das Schöne, die Anmut, die Milde,
Sie deuten des Lebens Gewinn:
Es hat mit der Knospe, so heimlich verschlungen,
Der Jüngling die Perle der Hoffnung gefunden.
Sie weben der Sehnsucht, des Harmes Gedanken
Aus Farben ins duftige Kleid,
Nichts frommen der Trennung gehässige Schranken,
Die Blumen verkünden das Leid.
Was laut nicht der Mund, der bewachte, darf sagen,
Das waget die Huld sich in Blumen zu klagen.
Es deuten die Blumen des Herzens Gefühle,
Sie sprechen manch heimliches Wort;
Sie neigen sich traulich am schwankenden Stiele,
Als zöge die Liebe sie fort.
Sie bergen verschämt sich im deckenden Laube,
Als hätte verrathen der Wunsch sie dem Raube.
Sie deuten im leise bezaubernden Bilde
Der Frauen, der Mägdelein Sinn;
Sie deuten, das Schöne, die Anmuth, die Milde,
Sie deuten des Lebens Gewinn:
Es hat mit der Knospe, so heimlich verschlungen,
Der Jüngling die Perle der Hoffnung errungen.
Sie weben der Sehnsucht, des Harmes Gedanken
Aus Farben ins duftige Kleid.
Nichts frommen der Trennung gehässige Schranken,
Die Blumen verkünden das Leid.
Was laut nicht der Mund, der bewachte, darf sagen,
Das waget die Huld sich in Blumen zu klagen.
Sie winken in lieblich gewundenen Kränzen
Die Freude zum festlichen Kreis,
Wenn flatternd das ringelnde Haar sie umglänzen,
Dem Bacchus, der Venus zum Preis;
Denn arm sind der Götter erfreuende Gaben,
Wenn Leier und Blumen das Herz nicht erlaben.
Es deuten die Blumen des Herzens Gefühle,
Sie sprechen manch heimliches Wort;
Sie neigen sich traulich am schwankenden Stiele,
Als zöge die Liebe sie fort.
Sie bergen verschämt sich im deckenden Laube,
Als hätte verrathen der Wunsch sie dem Raube.
Sie deuten im leise bezaubernden Bilde
Der Frauen der Mädchen Sinn;
Sie deuten, das Schöne, die Anmuth, die Milde,
Sie deuten des Lebens Gewinn:
Es hat mit der Knospe, so heimlich verschlungen,
Der Jüngling die Perle der Hoffnung gefunden.
Sie weben der Sehnsucht, des Harmes Gedanken
Aus Farben ins duftige Kleid.
Nichts frommen der Trennung gehässige Schranken,
Die Blumen verkünden das Leid.
Was laut nicht der Mund, der bewachte, darf sagen,
Das waget die Huld sich in Blumen zu sagen/klagen.
Zum Text
Das Gedicht erschien im Taschenbuch zum geselligen Vergnügen auf das Jahr 1805. Herausgegeben von Wilhelm Gottlieb Becker in Leipzig. Da es mit Pl. signiert ist, geht man davon aus, dass es gegebenfalls von Eduard Platner (1786 - 1860) geschrieben wurde, der in der Zeit zwischen 1803 und 1810 auch als Lyriker in Erscheinung trat und aus Leipzig stammt. Einige seiner Gedichte wurden u.a. im Taschenbuch zum geselligen Vergnügen 1810 abgedruckt.
Dagegen spricht allerdings, dass es im Taschenbuch 1805 noch ein weiteres Gedicht mit dem Signum Pl. gibt, das den Titel Heimath trägt und das "Schweizerland" zum Inhalt hat. Eduard Platner war jedoch nie in der Schweiz. Wegen dieses zweiten Gedichtes wäre es denkbar, dass das Gedicht von Anton Plattner stammt, der in Zirl geboren wurde und in Brixen starb. Anton Plattner war der Natur innig verbunden.