Liedtext
heutige Schreibweise
Ich auf der Erd', am Himmel du
Wir wandern beide rüstig zu: –
Ich ernst und trüb, du mild und rein,
Was mag der Unterschied wohl sein?
Ich wandre fremd von Land zu Land,
So heimatlos, so unbekannt;
Bergauf, bergab, waldein, waldaus,
Doch [nirgend bin ich ach !]1.1 zu Haus.
Du aber wanderst auf und ab
Aus [Westens Wieg' in Ostens]1.2 Grab,
Wallst Länder ein und Länder aus,
Und bist doch, wo du bist, zu Haus.
Der Himmel, endlos ausgespannt,
Ist dein geliebtes Heimatland:
O glücklich, wer, wohin er geht,
Doch auf der Heimat Boden steht!
1.1 Schubert: "bin ich irgend, ach!"
1.2 Schubert (AGA): "Ostens Wieg' in Westens"
Zum Text
Johann Gabriel Seidls Gedicht erschien 1826 in Wien beim Verlag Sollinger. Ein Digitalisat des Druckes ist auf den Seiten der Österreichischen Nationalbibliothek verfügbar und kann online recherchiert werden. Das Gedicht steht auf Seite 24.

Johann Gabriel Seidl