Liedtext
He! schenket mir im Helme ein,
Der ist des Knappen Becher,
Er ist nicht seicht und, traun, nicht klein,
Das freut den wackern Zecher.
Er schützte mich zu tausend Mal
Vor Kolben, Schwert und Spießen,
Er dient mir jetzt als Trinkpokal
Und in der Nacht als Kissen.
Vor Lützen traf ihn jüngst ein Speer,
Bin fast in's Gras gesunken,
Ja! wär' er durch, - hätt nimmermehr
Ein Tröpfelchen getrunken.
Doch kam's nicht so. Ich danke dir,
Du brave Pickelhaube!
Der Schwede büßte bald dafür,
Und röchelte im Staube.
Nu, tröst' ihn Gott! Schenkt ein, schenkt ein!
Mein Krug hat tiefe Wunden,
Doch hält er noch den deutschen Wein,
Und soll mir oft noch munden.
He! schenket mir im Helme ein,
Der ist des Knappen Becher,
Er ist nicht seicht und, traun, nicht klein,
Das freut den wackern Zecher.
Er schützte mich zu tausend Mahl
Vor Kolben, Schwert und Spießen,
Er dient mir jetzt als Trinkpokal
Und in der Nacht als Kissen.
Vor Lützen traf ihn jüngst ein Speer,
Bin fast in's Gras gesunken,
Ja! wär' er durch — hätt nimmermehr
Ein Tröpfelchen getrunken.
Doch 's kam nicht so. Ich danke dir
Du brave Bickelhaube!
Der Schwede büßte bald dafür
Und röchelte im Staube.
Nu, tröst' ihn Gott! Schenkt ein, schenkt ein!
Mein Krug hat tiefe Wunden,
Doch hält er noch den deutschen Wein,
Und soll mir oft noch munden.
He! schenket mir im Helme ein,
Der ist des Knappen Becher,
Er ist nicht seicht und traun, nicht klein,
Das freut den wackern Zecher.
Er schützte mich zu tausend Mahl
Vor Kolben, Schwert und Spießen,
Er dient mir jetzt als Trinkpokal
Und in der Nacht als Kissen.
Vor Lützen traf ihn jüngst ein Speer,
Bin fast in's Gras gesunken,
Ja! wär' er durch — hätt nimmermehr
Ein Tröpfelchen getrunken.
Doch kam's nicht so. Ich danke dir
Du brave Pickelhaube!
Der Schwede büßte bald dafür
Und röchelte im Staube.
Nu, tröst' ihn Gott! Schenkt ein, schenkt ein!
Mein Krug hat tiefe Wunden,
Doch hält er noch den deutschen Wein,
Und soll mir oft noch munden.
Quelle: Autograph
Zum Text
Das 1819 geschriebene Gedicht wurde 1825 bei Sollinger in Wien veröffentlicht. Es findet sich auf Seite 17 eines von Leitner selbst veröffentlichten Gedichtbandes. Ein Digitalisat der Printausgabe kann online studiert werden.
Leitner und Schubert sind sich nie begegnet, wie Leitner selbst bezeugte.
Heinrich Kreissle von Hellborn schreibt in seinen biografischen Notizen zu Franz Schubert:
Auch der Dichter Gottfried Ritter von Leitner, der um das Jahr 1825 in die Familie eingeführt worden war, gehörte dem auserlesenen Kreise an, von welchem sich diese fortan umgeben sah, und jene von seinen Gedichten, welche Schubert in den Jahren 1827 und 1828 in Musik setzte, waren diesem von Frau Marie Pachler zur Composition empfohlen worden. 2.1
Allerdings schreibt Leitner selbst am 28. März 1858 an Ferdinand Luib:
Leider kann ich den in Ihrem verehrten Schreiben vom 17. d. M. ausgesprochenen Wünschen nicht in vollem Umfange entsprechen; denn mein Freund Dr. Faust Pachler hat sich in meinen Beziehungen zu Schubert geirrt, indem dieser während meiner zufälligen Abwesenheit von Graz hier auf Besuch war, und ich ihn überhaupt nie persönlich kennen lernte. 2.2
Und an Heinrich Schubert schreibt er am 24. Dezember 1881:
... Ich erlaube mir, in bezug auf mein Verhältnis zu Franz Schubert einen Irrtum zu berichtigen, der sich in einigen Biographien Ihres berühmten Verwandten eingeschlichen hat, und den Sie auch zu theilen scheinen. Ich habe nämlich leider nicht die Ehre genossen, ihn zu meinen persönlichen Bekannten zählen zu dürfen. Unsere küsntlerischen Beziehungen wurden immer nur durch andere vermittelt. ...
und weiter:
... aber Dr. Pachlers kunstsinnige Gemahlin, Marie Pachler, eine Virtuosin auf dem Pianoforte ... machte Schubert auf die im Sommer 1825 erschienene erste Auflage meiner Gedichte aufmerksam und verehrte ihm ein Exemplar dieses kleinen Bändchens. 2.3

Leitner 1857