Liedtext
Im Frühlingsschatten fand ich sie,
Da band ich Sie mit Rosenbändern:
Sie fühlt' es nicht und schlummerte.
Ich sah sie an; mein Leben hing
Mit diesem Blick an ihrem Leben:
Ich fühlt' es wohl und wußt' es nicht.
Doch lispelt' ich ihr sprachlos zu
Und rauschte mit den Rosenbändern.
Da wachte sie vom Schlummer auf.
Sie sah mich an; ihr Leben hing
Mit diesem Blick an meinem Leben,
Und um uns ward's Elysium.
Im Frühlings-Schatten fand ich sie;
Da band ich sie mit Rosenbändern:
Sie fühlt es nicht und schlummerte.
Ich sah sie an; mein Leben hieng
Mit diesem Blick an ihrem Leben:
Ich fühlt es wohl, und wußt es nicht.
Doch lispelt ich ihr sprachlos zu,
Und rauschte mit den Rosenbändern:
Da wachte sie vom Schlummer auf.
Sie sah mich an; ihr Leben hieng
Mit diesem Blick an meinem Leben:
Und um uns wards Elysium!
Im Frühlingsgarten fand ich sie;
Da band ich sie mit Rosenbändern:
Sie fühlt' es nicht, und schlummerte.
Ich sah sie an, mein Leben hing
Mit diesem Blick an ihrem Leben,
Ich fühlt' es wohl, und wusst' es nicht.
Doch lispelt' ich ihr sprachlos zu,
Und rauschte mit den Rosenbändern:
Da wachte sie vom Schlummer auf.
Sie sah mich an ihr Leben hing
Mit diesem Blick an meinem Leben:
Und um uns ward Elysium
Zum Text
Klopstock schrieb seine Ode Das Rosenband im Jahr 1753 mit 29 Jahren. Sie wurde 1762 bei David Iversen von Christian Ernst Rosenbaum in einem Album mit dem Titel Lieder mit Melodien, für das Clavier, Zweeter (!) Theil, Altona, Lübeck als Lied veröffentlicht.
Weitere Veröffentichung
Klopstocks Werke. Leipzig: bey Georg Joachim Göschen 1798. S.123 2.1

Portrait of Friedrich Gottlieb Klopstock
etwa 1779
Jens Jørgensen Juel