Liedtext
Ich hab' ein Mädchen funden
Sanft, edel, deutsch und gut.
Ihr Blick ist mild und glänzend,
Wie Abendsonnenglut,
Ihr Haar wie Sommerweben,
Ihr Auge veilchenblau.
Dem Rosenkelch der Lippen
Entquillt Gesang wie Tau.
Ihr Bau ist hoch und herrlich.
Ihr Wuchs wie tief im Hain
Der Birke schlanke Schönheit,
Ihr Busen schwanenrein.
Im hohen Schwanenbusen
Klopft ihr ein edel Herz,
Das kennt nicht Zwang noch Launen,
Nicht freche Lust noch Schmerz.
In Dustra's grüner Wildnis,
Am klaren Rinval-Fluß
Wallt einsam und verloren
Des holden Mädchens Fuß.
Sie schwebt dahin. Ein Kränzchen
Schmückt ihr das Haar. Es schmückt
Ein Strauß den hohen Busen,
Den sie im Tau gepflückt.
Das Mädchen hab' ich funden.
Im keuschen Frühgewand
Ging sie im Duft der Frühe
An Rinvals Blumenrand.
Ein leises Lüftchen ringelt'
Ihr wellenströmend Haar,
Und durch die Erlen hallte
Ihr Liedchen süß und klar.
Ich lag in Kleegedüften
Am blaubeblümten Bach;
Ich bebt' empor und schaute
Dem edeln Mädchen nach.
Verzeuch, verzeuch, du Holde!
Dein Blick ist lieb und gut.
Auch ich bin deutsch und edel,
Ein Jüngling fromm und gut.
Sie wandte sich, sie säumte,
Sie winkte freundlich mir;
Froh ihres Blicks und Winkes,
Flog ich entzückt zu ihr.
Erhaben stand und heilig
Vor mir das hohe Weib.
Ich aber schlang vertraulich
Den Arm um ihren Leib.
Ich hab' das edle Mädchen
An meiner Hand geführt;
Ich bin mit ihr am Staden
Des Bachs hinab spaziert.
Ich hab' sie liebgewonnen.
Ich weiß, sie ist mir gut.
Drum sei mein Lied ihr eigen,
Ihr eigen Gut und Blut.
Ich hab' ein Mädchen funden
Sanft, edel, deutsch und gut.
Ihr Blick ist mild und glänzend,
Wie Abendsonnengluth,
Ihr Haar wie Sommerweben,
Ihr Auge veilchenblau.
Dem Rosenkelch der Lippen
Entquillt Gesang wie Thau.
Ihr Bau ist hoch und herrlich.
Ihr Wuchs wie tief im Hayn
Der Birke schlanke Schönheit,
Ihr Busen schwanenrein.
Im hohen Schwanenbusen
Klopft ihr ein edel Herz,
Das kennt nicht Zwang noch Launen,
Nicht freche Lust noch Schmerz.
In Dustra's grüner Wildniß,
Am klaren Rinval-Fluß
Wallt einsam und verlohren
Des holden Mädchens Fuß.
Sie schwebt dahin. Ein Kränzchen
Schmückt ihr das Haar. Es schmückt
Ein Strauß den hohen Busen,
Den sie im Thau gepflückt.
Das Mädchen hab' ich funden.
Im keuschen Frühgewand
Ging sie im Duft der Frühe
An Rinvals Blumenrand.
Ein leises Lüftchen ringelt'
Ihr wellenströmend Haar,
Und durch die Erlen hallte
Ihr Liedchen süß und klar.
Ich lag in Kleegedüften
Am blaubeblümten Bach;
Ich bebt' empor und schaute
Dem edeln Mädchen nach.
Verzeuch, verzeuch, du Holde!
Dein Blick ist lieb und gut.
Auch ich bin deutsch und edel,
Ein Jüngling fromm und gut.
Sie wandte sich, sie säumte,
Sie winkte freundlich mir;
Froh ihres Blicks und Winkes,
Flog ich entzückt zu ihr.
Erhaben stand und heilig
Vor mir das hohe Weib.
Ich aber schlang vertraulich
Den Arm um ihren Leib.
Ich hab' das edle Mädchen
An meiner Hand geführt;
Ich bin mit ihr am Staden
Des Bachs hinab spaziert.
Ich hab' sie liebgewonnen.
Ich weiß, sie ist mir gut.
Drum sey mein Lied ihr eigen,
Ihr eigen Gut und Blut.
Ich hab' ein Mädchen funden
Sanft, edel, deutsch und gut.
Ihr Blick ist mild und glänzend,
Wie Abendsonnengluth,
Ihr Haar wie Sommerweben,
Ihr Auge Veilchen blau.
Dem Rosenkelch der Lippen
Entquillt Gesang wie Thau.
Ihr Bau ist hoch und herrlich.
Ihr Wuchs wie tief im Hain
Der Birke schlanke Schönheit,
Ihr Busen schwanenrein.
Im hohen Schwanenbusen
Klopft ihr ein edel Herz,
Das kennt nicht Zwang noch Launen,
Nicht freche Lust noch Schmerz.
In Dustra's grüner Wildniss,
Am klaren Rinval-Fluß
Wallt einsam und verloren
Des holden Mädchens Fuss.
Sie schwebt dahin. Ein Kränzchen
Schmückt ihr das Haar. Es schmückt
Ein Strauss den hohen Busen,
Den sie im Thau gepflückt.
Das Mädchen hab' ich funden.
Im keuschen Frühgewand
Ging sie im Duft der Frühe
An Rinvals Blumenrand.
Ein leises Lüftchen ringelt'
Ihr wellenströmend Haar,
Und durch die Erlen hallte
Ihr Liedchen süss und klar.
Ich lag in Kleegedüften
Am blaubeblümten Bach;
Ich bebt' empor, und schaute
Dem edlen Mädchen nach.
Verzeuch, verzeuch, du Holde!
Dein Blick ist lieb und gut.
Auch ich bin deutsch und edel,
Ein Jüngling fromm und gut.
Sie wandte sich, sie säumte,
Sie winkte freundlich mir;
Froh ihres Blicks und Winkes,
Flog ich entzückt zu ihr.
Erhaben stand und heilig
Vor mir das hohe Weib.
Ich aber schlang vertraulich
Den Arm um ihren Leib.
Ich hab' das edle Mädchen
An meiner Hand geführt;
Ich bin mit ihr am Staden
Des Bachs hinab spaziert.
Ich hab' sie liebgewonnen.
Ich weiss, sie ist mir gut.
Drum sei mein Lied ihr eigen,
Ihr eigen Gut und Blut.
1. Strophe Autograph
2.ff. Erstdruck
Zum Text
Der Pfarrer Ludwig Gotthard Kosegarten veröffentlichte 1777 verfasstes Gedicht Hulda 1778 in Thränen und Wonnen. Von dem Verfasser der Melancholien. Ein Digitalisat dieses Gedichtbandes kann bei Google online recherchiert werden. S. 55ff.
"Zu Wotenik bei Demmin, im Rosenmond 1777"
1803 erschien es leicht verändert unter dem Titel Das Finden in der Neuesten Auflage seiner Poesieen Band 2, Berlin. Ein Digitalisat dieses Gedichtbandes kann ebenfalls bei Google online recherchiert werden. S. 52ff.
Mit Dustras grüner Wildnis und Rinval-Fluss sind Rügen und ein von Kosegarten sogenannter Fluss gemeint. 2.1
Staden ist ein altes Wort für Ufer, welches heute hauptsächlich in Süddeutschland verwendet wird.