Komponist: Franz Schubert (1797-1828) Textdichter: Friedrich Leopold zu Stolberg-Stolberg (1750-1819)

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Interpreten: Peter Schöne - Bariton / Olga Monakh - Piano
Aufnahme: Sonntag, 26. Juni 2011 - Berlin

Liedtext

Mitten im Schimmer der spiegelnden Wellen
Gleitet, wie Schwäne, der wankende Kahn;
Ach, auf der Freude sanft schimmernden Wellen
Gleitet die Seele dahin wie der Kahn;
Denn von dem Himmel herab auf die Wellen
Tanzet das Abendrot rund um den Kahn.

Über den Wipfeln des westlichen Haines
Winket uns freundlich der rötliche Schein;
Unter den Zweigen des östlichen Haines
Säuselt der Kalmus im rötlichen Schein;
Freude des Himmels und Ruhe des Haines
Atmet die Seel' im errötenden Schein.

Ach, es entschwindet mit tauigem Flügel
Mir auf den wiegenden Wellen die Zeit.
Morgen entschwinde mit schimmerndem Flügel
Wieder wie gestern und heute die Zeit,
Bis ich auf höherem strahlenden Flügel
Selber entschwinde der wechselnden Zeit.

Mitten im Schimmer der spiegelnden Wellen
Gleitet wie Schwäne der wankende Kahn;
Ach, auf der Freude sanftschimmernden Wellen
Gleitet die Seele dahin wie der Kahn;
Denn von dem Himmel herab auf die Wellen
Tanzet das Abendroth rund um den Kahn.

Ueber den Wipfeln des westlichen Haines
Winket uns freundlich der röthliche Schein;
Unter den Zweigen des östlichen Haines
Säuselt der Kalmus im röthlichen Schein;
Freude des Himmels und Ruhe des Haines
Athmet die Seel' im erröthenden Schein.

Ach es entschwindet mit thauigem Flügel
Mir auf den wiegenden Wellen die Zeit.
Morgen entschwinde mit schimmerndem Flügel
Wieder wie gestern und heute die Zeit,
Bis ich auf höherem stralenden Flügel
Selber entschwinde der wechselnden Zeit.

Erstdruck Musen-Almanach 1783

Mitten im Schimmer der spiegelnden Wellen
Gleitet wie Schwäne der wankende Kahn;
Ach, auf der Freude sanft schimmernden Wellen
Gleitet die Seele dahin wie der Kahn;
Denn von dem Himmel herab auf die Wellen
Tanzet das Abendroth rund um den Kahn.

Ueber den Wipfeln des westlichen Haines
Winket uns freundlich der röthliche Schein;
Unter den Zweigen des östlichen Haines
Säuselt der Calmus im röthlichen Schein;
Freude des Himmels und Ruhe des Haines
Athmet die Seel' im erröthenden Schein.

Ach es entschwindet mit thauigem Flügel
Mir auf den wiegenden Wellen die Zeit.
Morgen entschwindet mit schimmerndem Flügel
Wieder wie gestern und heute die Zeit,
Bis ich auf höherem strahlenden Flügel
Selber entschwinde der wechselnden Zeit.

Zum Text

Friedrich Leopold Graf zu Stolberg-Stolberg schrieb sein Gedicht 1782. Es wurde 1783 unter dem Namen Lied auf dem Wasser zu singen, für meine Agnes in Musen-Almanach für 1783, Verlag Johann Heinrich Voß, Neustrelitz veröffentlicht. Ein Digitalisat der Erstausgabe findet sich in der Bayerischen Staatsbibliothek online als Digitalisat. Das Gedicht steht auf den Seiten 168f. 2.1

Textbild
Friedrich Leopold Graf zu Stolberg
Lithographie von Josef Lanzedelly d. Ä.

Zur Musik

komponiert: 1823

Veröffentlichung (angezeigt): 30. Dezember 1823

Originaltonart: As-Dur

Liedform: Strophenlied

Besonderheiten:

Insgesamt 9 Vertonungen schuf Franz Schubert auf die Gedichte Stolbergs. Eines wurde nicht vollendet, eines liegt nur noch als Fragment vor. Die Vertonung Auf dem Wasser zu singen D 774, ebenfalls ein Text Stolbergs, gehört jedoch unzweifelhaft zu den schönsten Liedern, die Schubert jemals komponiert hat.

Vertonungen der Gedichte von Stolberg.
Romanze D 144
Morgenlied D 266
Abendlied D 276
An die Natur D 372
Daphne am Bach D 411
Stimme der Liebe D 412
Lied in der Abwesenheit D 416
Auf dem Wasser zu singen D774
Lied 'Die Mutter Erde' D 788

Zur Veröffentlichung

Zur Quellenlage (Manuskripte etc.) kann man sich im thematischen Verzeichnis von O.E.Deutsch informieren.

Die Erstveröffentlichung besorgte Anton Strauss, Wien am 30. Dezember 1823 als Beilage zur Wiener Zeitschrift für Kunst, Literatur, Theater und Mode 4.1

veröffentlichten es als op. 72, VN 2487, angezeigt am 2.3.1827 4.2

Aus der amtlichen Wiener Zeitung vom 2.3.1827 S.4 4.3

Noten

Alte Gesamtausgabe Serie XX, Bd. 07, Nr. 428

Neue Gesamtausgabe IV, Bd. 03

Friedländer Bd. I » 216

Bärenreiter Urtext II » 164

Erstdruck

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Originalversion des Liedes

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Quelle(n)

2.1 Bayerische Staatsbibliothek, Münchener Digitalisierungszentrum, Musen-Almanach, Autor/Hrsg: Voß, Johann Heinrich, Neustrelitz, 1783 S. 168f.

4.1 Österreichische Nationalbibliothek, Digitalisierte Sammlungen, Auf dem Wasser zu singen : In Musik gesetzt für eine Singstimme mit Begleitung des Pianoforte; 72tes Werk. Wien: Bei Ant. Diabelli & Comp. 1827 Sig. SH.Schubert.278

4.2 Österreichische Nationalbibliothek, Digitalisierte Sammlungen, Auf dem Wasser zu singen. Gedichtet von Leopold Grafen von Stollberg. In Musik gesetzt von Franz Schubert. (Gesang, Klavier.) (Erstdruck. ed., Wiener Zeitschrift für Kunst, Literatur, Theater und Mode. 1823). Wien: Anton Strauss. Sig. SH.Schubert.277

4.3 Österreichische Nationalbibliothek, Digitalisierte Sammlungen, ANNO, Historische österreichische Zeitungen und Zeitschriften online, Österreichisch-kaiserliche Wiener Zeitung, Jhg. 1827, Ausgabe vom 2. März, S. 4

Deutsch, Otto Erich. Franz Schubert: Thematisches Verzeichnis seiner Werke in chronologischer Folge, Bärenreiter 1967, S.465

Noten-Quelle auf imslp.org o.ä.: Auf dem Wasser zu singen.pdf

Textquelle und alternative Kompositionen: www.lieder.net

Geschrieben von: Peter Schöne