Leiser, leiser, kleine Laute, Flüstre was ich dir vertraute, Dort zu jenem Fenster hin! Wie die Wellen sanfter Lüfte, Mondenglanz und Blumendüfte, Send es der Gebieterin!
Neidisch sind des Nachbars Söhne, Und im Fenster jener Schöne Flimmert noch ein einsam Licht. Drum noch leiser, kleine Laute; Dich vernehme die Vertraute, Nachbarn aber, – Nachbarn nicht!
Leiser, leiser, kleine Laute, Flüstre, was ich dir vertraute, Dort zu jenem Fenster hin; Wie, die Wellen sanfter Lüfte, Mondenglanz und Blumendüfte, Sende meine Lieder hin.
Neidisch sind des Nachbars Söhne, Und im Fenster jener Schöne Blinket noch ein einsam Licht. Drum noch leiser, kleine Laute: Dich vernehme die Vertraute, Nachbarn nur und Mutter nicht.
Leiser, leiser, kleine Laute, Flüstre, was ich dir vertraute, Dort zu jenem Fenster hin; Wie die Wellen sanfter Lüfte, Mondenglanz und Blumendüfte, Send es der Gebietherin.
Neidisch sind des Nachbars Söhne, Und im Fenster jener Schöne Flimmert noch ein einsam Licht. Drum noch leiser, kleine Laute: Dich vernehme die Vertraute, Nachbarn aber, – Nachbarn nicht.
Zum Text
Friedrich Rochlitz schrieb 1803 im Alter von 34 Jahren sein Gedicht An die Laute. Es wurde von ihm in Glycine von Friedrich Rochlitz. Erster Theil. Züllichau und Freystadt bey Darnmann 1805, auf den Seiten 235f. veröffentlicht.
komponiert:
Januar 1827
Veröffentlichung (angezeigt):
28. Mai 1827
Originaltonart: D-Dur
Liedform: Strophenlied mit Variationen
Besonderheiten:
Franz Schubert und Friedrich Rochlitz sind sich 1822 in Wien begegnet. Schubert, der bereits 1812 eine seiner ersten Liederkompositionen auf ein Gedicht von Rochlitz schrieb (Klaglied D 23), verfasste 1827 drei weitere Rochlitz-Lieder.
Die drei Lieder aus op. 81 sind allesamt Abend- bzw. Nachtlieder. Alinde D 904 eröffnet dieses Opus. Es folgt An die Laute D 905 und Zur guten Nacht D 903, einem Lied für Bariton und Männerchor, Von 1996-2006 gab es ein Vokalquartett mit dem Namen Four Hire, bestehend aus Matthias Heubusch und Elmar Stollberger, Tenor, sowie Peter Schöne und Sebastian Myrus, Bass, allesamt ehemaligen Männerstimmern des Windsbacher Knabenchores, das in seinen Konzerten oft das letztgenannte sang.
Die Texte stammen für alle drei Lieder von Rochlitz und uns ist bekannt, dass Rochlitz die Lieder durch den Verleger Tobias Haslinger kennenlernte, der op. 81 auch Rochlitz widmete. Rochlitz hatte als Dank einen längeren Brief an Schubert geschrieben und sich für die Vertonungen seiner Texte bedankt. Ebenso empfahl er ihm ein längeres Gedicht von sich zur Vertonung und machte auch gleich ein paar Vorschläge, wie die Vertonung am besten wäre. Schubert hatte nur eine zurückhaltende Antwort zurück geschrieben.
Von Herrn Schubert ist man schon richtige Auffassung der Gedichte und meist originelle Behandlung derselben gewohnt; auch in diesen Liedern bewährt er sich als vorzüglichen Liederkomponisten. (…) Nr. 2 "An die Laute" ist bei weitem schwächer als oben angezeigtes (…)
Zur Veröffentlichung
Zur Quellenlage (Manuskripte etc.) kann man sich im thematischen Verzeichnis von O.E.Deutsch informieren.
Das Manuskript liegt in der Wienbibliothek am Rathaus.
Gedichte von Fried. Rochlitz. In Musik gesetzt für eine Singstimme mit Begleitung des Pianoforte von Franz Schubert. 81lg Werk. Tobias Haslinger, VN 5029, Wien, angezeigt 28.5.1827. Auf Blatt 2 des Heftes: "Dem Verfasser dieser Gedichte Herrn Friedrich Rochlitz [...] in hochachtungsvoller Freundschaft gewidmet vom Verleger."
Aus der Allgemeinen Wiener Zeitung vom 28. Mai 1827 4.2