Liedtext
heutige Schreibweise
Tod, du Schrecken der Natur,
Immer rieselt deine Uhr;
Die geschwung'ne Sense blinkt,
Gras und Halm und Blume sinkt.
Mähe nicht ohn' Unterschied,
Dieses Blümchen, das erst blüht,
Dieses Röschen, erst halbrot;
Sei barmherzig, lieber Tod!
Tod, wann kommst du, meine Lust?
Ziehst den Dolch aus meiner Brust?
Streifst die Fesseln von der Hand?
Ach, wann deckst du mich mit Sand?
Komm, o Tod, wenn's dir gefällt,
Hol' Gefang'ne aus der Welt:
Komm, vollende meine Not;
Sei barmherzig, lieber Tod!
Zum Text
<p>Das "Lied an den Tod" erschien als Supplement der Wiener "Allgemeinen musikalischen Zeitung mit besonderer Rücksicht auf den österreichischen Kaiserstaat". In den 50 Heften der "Nachgelassenen musikalischen Dichtungen" Schubert, die Diabelli 1830 bis 1850 verlegte fand es sich in Heft 17 als Nr. 3.</p> <p><span style="font-family: courier new,courier;">Aus der amtlichen "Wiener Zeitung" vom 2. August 1824</span>:<br /><span style="font-size: 8pt;"><em><br />In dem lithographischen Institute,</em><br />Am Michaelsplatz Nr. 2, ist neu erschienen …:<br />........<br />Schubert, Franz, Lied an den Tod (Tod, du Schrecken der Natur), mit Begleitung des Pianoforte. 20 kr. W.W.</span></p> <p><span style="font-family: courier new,courier;">Aus der Wiener "Allgemeinen musikalischen Zeitung" vom 29. Dezember 1824:</span></p> <p>Nro. 5 Lied an den Tod von Franz Schubert. Der Verfasser zeigt in dem kleinen Lied seine Meisterschaft in der Harmonie.</p> <div style="text-align: right;">d. R. [die Redaktion]</div> <p><span style="font-size: 8pt;">Quelle: Deutsch, Otto Erich: Schubert - Die Dokumente seines Lebens, Breitkopf & Härtel, 1964, S. 246, 252, 270 & 600,</span></p> <p class="small">Geschrieben von: Peter Schöne</p>